Rasseportraits

Der Norfolk Terrier

Seiten  1 [2] »»

ist die kippohrige Variante des Norwich Terrier. Die Entstehungsgeschichte beider Rassen ist daher identisch. Bis 1964 galten beide sogar unter dem Namen Norwich Terrier als eine einzige Rasse, deren Vertreter laut Standard entweder Steh- oder Kippohren besitzen durften.
 
Da sich jedoch zeigte, dass sich die beiden Varietäten durch mehr als ihre unterschiedliche Ohrhaltung unterschieden, beschloss man eine Rassentrennung. Der kippohrige Terrier erhielt nun den Namen Norfolk nach der Grafschaft, die an der Ostküste Englands liegt. Norwich, der Name einer Stadt dieser Grafschaft, blieb der stehohrigen Variante als Rassename erhalten.

Das Herkunftsgebiet des Norfolk ist Getreideanbaugebiet, und Ratten, Mäuse und Kaninchen stellten, wurden sie nicht wirksam bekämpft, ein großes Problem für die Bauern dar. So hielt man sich auf den Höfen kleine, flinke, rotbraune Hunde, die sich als Raubzeugfänger einen großen Ruf verschafften. Jagdreiter, die ebenfalls auf diese Hunde aufmerksam wurden, benutzten sie sogar für die Fuchsjagd. Nach einem Bereiter namens Frank Jones, der sich sehr für die Rasse einsetzte, wurde sie zeitweilig auch "Jones Terrier" genannt, und ein anderer Name, "Trumpington Terrier", leitete sich von der Trumpington Street in Cambridge ab, in der um 1870 ein Hundehändler diese bei Studenten sehr beliebten roten oder rot-schwarzen Terrier verkaufte.

Bis zur Anerkennung der Rasse im Jahr 1932 bemühten sich zahlreiche Personen um ihre Weiterentwicklung, was u. a. durch die Tatsache erschwert wurde, dass meist nur wenige Welpen pro Wurf geboren wurden - und werden -. So sind in das Zuchtbuch des Klub für Terrier e.V. seit der ersten Eintragung im Jahr 1977 bis heute etwas mehr als 2.000 Hunde aufgenommen worden.

Norfolks sind auf kurzen Läufen stehende, kompakte Hunde mit kräftigem Knochenbau, die wegen ihrer Größe von 25 - 26 cm zu den kleinsten Terriern gehören, dabei aber außerordentlich selbstbewusst und mutig sind. Sie besitzen eine liebenswürdige Veranlagung, sind nicht streitsüchtig und können problemlos im Rudel zusammen gehalten werden. Die quirligen Kobolde sind pfiffig und wachsam und immer bereit, jede Unternehmung mitzumachen.

Ihr drahtiges Haar mit dichter Unterwolle kommt in den Farben Rot mit all seinen Schattierungen, Weizenfarbe, Schwarz mit Loh oder Grizzle vor. Ab und zu sollten die abgestorbenen Haare mit den Fingern heraus gezupft werden. 

In erster Linie durch die verschieden Ohrhaltung bedingt unterscheidet der Norfolk sich heute deutlich im Typ vom Norwich. Das freundliche Wesen ist jedoch beiden zu Eigen.