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German Winner, KfT-CAC Ausstellung und World Dog Show 2017 in Leipzig

Nach einem schweren Erdbeben gab es dort aber wichtigere Dinge zu tun und so übernahm Deutschland die Ausrichtung. Der VDH stellte sich der riesigen Aufgabe, die Vorbereitung dürfte im Normalfall mehrere Jahre dauern, hier hatte man gerade einmal 16 Monate Zeit.



Das Großereignis für jeden Hundeaussteller und -freund, nun liegt es hinter uns. Und man kann sagen, es war toll! Die Messe Leipzig als Veranstaltungsort war uneingeschränkt einem solchen Event gewachsen, schließlich liegen Flughafen und Autobahn in unmittelbarer Nähe und die Messe bietet mehrere große Ausstellungshallen und genügend Parkmöglichkeiten.
Die World Dog Show fand, je nach FCI-Gruppe, vom 9.- 12.11.2017 statt. Am 8.11. war die German Winner Show, die eigentlich seit Jahren im August in Leipzig stattfindet.
Nun war sie sozusagen der Auftakt und mit 6.423 Hunden der Tag mit den meisten Ausstellungshunden. Wer mit langen Staus an den Zufahrten und Wartezeiten an den Einlässen gerechnet hatte wurde eines Besseren belehrt, alles war gut organisiert. Die Terrier waren am Mittwoch und Samstag in Halle 4. Zur German Winner waren 7 Ringe (612 Meldungen) zu betreuen, am Samstag füllten dann unsere 27 Rassen (FCI-Gr.3) mit 2.066 Terriern in 23 Ringen die gesamte Halle.


Airedale Terrier im Ring

Am Sonntag beendeten 176 Russische Schwarze Terrier den Ausstellungsmarathon und es fühlte sich nach den zurückliegenden Tagen schon wie eine Erholung an.


Die größten Terrier - Russische Schwarze Terrier

Die Herausforderung, die sich einem Sonderleiter bei so einer Show stellt, kann man nicht beschreiben. Absoluter Wahnsinn, sind vielleicht die passenden Worte.
Allein die Wege zwischen den Hallen und Ringen (In Halle 5 war das VDH-Ausstellungsbüro und die Ausgabestelle aller Unterlagen/ Materialien) war eine echte Herausforderung. Beispielsweise mussten am Samstag 46 Kartons mit Ringunterlagen, 92 Lunchpakete, 46 Flaschen Wasser und vieles mehr verteilt werden. Hier wurde ich großartig unterstützt und wir hatten trotz aller Arbeit noch etwas Spaß dabei.
Im Vorfeld war die Organisation des Ringpersonals eine Aufgabe, die mich fast verzweifeln ließ. Auch wenn keine Richterberichte zu schreiben waren, der VDH favorisierte pro Ring 3 Personen, wobei auf Grund der internationalen Richterschaft die Ringe oft mit englischsprachiges Personal besetzt werden mussten.


Bedlington Terrier zur Beurteilung auf dem Tisch

Es hieß also ca. 70 Helfer zu finden. Unterstützung kam nicht nur von unseren KfT-Mitgliedern, sondern auch von anderen Hundefreunden, ganz besonders vom Pinscher-Schnauzer-Klub, dem Retriever-Club und den Pudelfreunden, die gleich mehrere Ringe betreuten. Allen Helfern gebührt ein ganz großes Dankeschön!


Ein Spitzenteam

Natürlich gab es hier und da auch Probleme, schließlich wurden die Ergebnisse erstmals per iPad erfasst und waren sofort online ersichtlich. Ringe mit nicht ganz so hohen Meldezahlen konnten leider nur mit 2 Personen besetzt werden und bei so einer großen Show war verständlicherweise etwas mehr Aufregung als üblich dabei. Aber insgesamt meisterte das Personal die Aufgabe souverän.
28 ausländische und 7 deutsche Richter beurteilten zur German Winner und World Dog unsere Terrier und kürten am Ende die Sieger.


Die besten Manchester Terrier

Viele Aussteller waren gekommen, um zu sehen, wo sie unter weltweiter Konkurrenz stehen. Natürlich löste ein Titelgewinn die größte Freude aus, aber auch bei einem „vorzüglich“, vielleicht noch verbunden mit einer Platzierung, hatte man allen Grund, stolz zu sein.


Drei Dandie Dinmont Terrier Sieger

Mancher war auch nur zum Schauen vor Ort, schließlich hat man eine Weltausstellung nicht so schnell wieder im eigenen Land. Einige Fördervereine ließen es sich auch nicht nehmen, anlässlich dieser Schau etwas Besonderes zu bieten. Ob einen Rassevertreter aus Holz für jeden Aussteller, eine Erinnerungsmedaille oder ein gemütlicher Themenabend, man hatte sich für seine jeweilige Rasse etwas einfallen lassen und wird bei in- und ausländischen Ausstellern als toller Gastgeber in Erinnerung bleiben.
Entsprechend der Show waren die Aussteller aus der ganzen Welt angereist und die allgemeine Länderstatistik spiegelte sich auch bei den Terriern wieder. Sehr viele Aussteller aus Russland, aber auch aus den skandinavischen Ländern waren vor Ort. Meldungen aus Polen und der Tschechischen Republik waren trotz der räumlichen Nähe vergleichsweise wenig. Es war schön, mal eine Ausstellung zu erleben, bei der alle 29 Rassen des KfT vertreten waren.

Die verschiedenen Terrier präsentierte erstmals in Leipzig Sebastian Schmidt-Kort. In seiner bewährten, sehr informativen und lockeren Art brachte er den interessierten Besuchern an allen 5 Tagen Ursprung, Eigenschaften und vieles mehr zu den einzelnen Rassen näher.


Souveräne Rassevorstellung

Auch am KfT-Infostand wurden alle Fragen rund um unsere Terrier beantwortet. Besonders am Samstag herrschte ein riesiger Andrang und die drei Damen hatten jede Menge zu tun. Rege genutzt wurde von den KfT-Mitgliedern auch die Möglichkeit, mal mit Frau Kolb und Frau Gleichmann von der Geschäftsstelle ins Gespräch zu kommen. So ein persönliches Zusammentreffen, ganz locker bei Kaffee und einer kleinen Nascherei, finde ich ganz wichtig. So konnten sich Mitglieder und Geschäftsstelle mal direkt austauschen und Fragen beantwortet werden.


Drei Damen mit Herr

Im Rahmen der World Dog Show fand am Donnerstag noch eine CAC-Schau im AGRA-Veranstaltungsgelände statt. Fast 80 Prozent der Meldungen waren ausländische Aussteller, die die zusätzliche Möglichkeit auf eine Anwartschaft gern annahmen. Mit Kao Miichi und Hiroshi Tsuyuki aus Japan sowie Elizabeth Wells und Wendy Wouters aus Australien waren Richter eingeladen, die noch niemals in Deutschland eingesetzt waren und hier gleich eine beachtliche Anzahl von Terriern zu richten hatten.





Die Russischen Schwarzen Terrier richtete Herr Walter Jungblut und alle Richter gaben ihr Bestes, um am Ende die schönsten Vertreter im Ehrenring noch einmal auflaufen zu lassen. Positiv bei dieser Schau war, dass kein Aussteller, der sich für den Ehrenring qualifiziert hatte, auf Herausgabe seiner Unterlagen drängte. So waren die Wettbewerbe mit vielen Teilnehmern wirklich der Höhepunkt der Veranstaltung. Mein Dank gilt auch Kerstin Buss, die das Richten einiger Wettbewerbe mit übernahm.


Früh übt sich

Wer die Ausstellung im AGRA-Veranstaltungsgelände erlebt hat, der wird mir sicher zustimmen, wenn ich sage: „Zum Glück gibt es das neue Messegelände!“. Diese engen Hallen, wo jahrelang Internationale Rassehundeausstellung stattgefunden haben und wo auch heute noch Ausstellungen stattfinden, werden den heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Ja, zum Glück hat Leipzig ein neues Messegelände, denn sonst hätte das große Ereignis WORLD DOG SHOW hier niemals stattgefunden.
Es war ganz großes Kino und wer am letzten Tag das Finale im tollen Ehrenring erlebt hat, der wird diesen Höhepunkt niemals vergessen.


Ein großartiges Finale

Auch ich habe mir nach all den stressigen Tagen das Erlebnis gegönnt, war dann aber auch froh, als es hieß: „Vorbei und ab nach Hause!“

Kornelia Gehre