Der KfT

Geschichtliches

1898 fand dann die erste Terrier-Spezialausstellung statt, erstaunlicherweise aber nicht in München dem Gründungsort, sondern in Gießen. 50 (!) Airedale Terrier, eine grandiose Meldezahl, wurden dem Richter zur Bewertung vorgestellt. Belohnt wurden die schönsten Terrier mit dem Klubsieger-Titel und Geldpreisen.

Überhaupt verlagerte sich das Klubgeschehen mehr und mehr in den hessischen Raum um Frankfurt. Zwei Jahre nach der ersten Terrier-Ausstellung beschloss man, den Hauptsitz des Vereins nach Frankfurt/Main zu verlegen. Zur selben Zeit wurde Herr L. F. Diefenbach als Schriftführer in den Vorstand berufen. Sein Name ist bis heute untrennbar mit dem Klub für Terrier verbunden.


Ludwig Ferdinand Diefenbach

1902 erschien das erste Zuchtbuch, damals noch als Stammbuch bezeichnet. Eingetragen waren Airedale und Irish Terrier. In diesem Jahr wurde  die Broschüre „Der rauhaarige Terrier und seine Erziehung“ herausgegeben.



Als 1904 ein Stand von 250 Mitgliedern verzeichnet werden konnte, suchte man nach einer Möglichkeit, diese Personen mit Informationen rund um den Terrier zu versorgen. Der Vorläufer des DER TERRIER war geboren, die „Mitteilungen des Klub für rauhaarige Terrier“.
Zwei Jahre später, 1906, war unser Klub Gründungsmitglied des „Kartells der stammbuchführenden Spezialklubs“ – der Vorläufer des heutigen VDH (Verband  für das Deutsche Hundewesen).

Wir sind im Jahr 1907: Die erste Ortsgruppe wird in Hamburg offiziell anerkannt. Weitere Ortsgruppen werden in Hagen, Mannheim, Köln, Leipzig und Dortmund gegründet.
1909 war der Klub für Terrier auf 1000 Mitglieder angewachsen. In Frankfurt wird eine Geschäftsstelle unter Leitung von Herrn Diefenbach eingerichtet. Zur Frankfurter Ausstellung im selben Jahr werden 82 Airedale Terrier gemeldet.
Apropos Airedale Terrier: Der gehörte zu den anerkannten Diensthunderassen in Deutschland. 1911 wurde ein „Prüfungsverband der Zuchtvereine für Diensthunderassen“, der PVZ, gegründet, und 1912 veranstaltete der Klub die erste Klub-Leistungssiegerprüfung, bei der die besten Airedale-Terrier starten.

 
Der erste (Leistungs-)Prüfungssieger des Klub für rauhaarige Terrier 1912
„Zeno von Edelhof“, ZB-Nr. 779 mit seinem Führer Franz Exner


Die Mitgliederzahl wuchs beständig: 1914 freute sich der Klub über 1500 Mitglieder und 25 Ortsgruppen. Der Airedale Terrier hatte seine Hoch-Zeit als Kriegshund bei den Jägerbataillonen und später als Diensthund bei der Polizei.
Der erste Weltkrieg brachte das Klubleben fast zum Erliegen. Nur durch das persönliche Engagement einiger engagierter Züchter überstand unser Klub diese schwierige und schwere Zeit.
Nach dem Kriegsende 1918 beging der Klub ein Jahr später sein 25jähriges Jubiläum. Die Ausstellung in Frankfurt wurde organisiert (hier sah man zum ersten Mal  auch Welsh, Weiße Hochland, Sealyham, Skye und Cairn-Terrier), und auch die Zeitschrift erschien wieder regelmäßig. Der Scottish-Terrier kam in Mode; seine Zuchtzahlen reichten fast an die der Airedale Terrier heran.

Die kommenden Jahre waren – auch wenn der Krieg zu Ende war – natürlich nicht leicht. Doch der Klub betreute nun auch weitere Terrier-Rassen und hatte darum keine Zukunftssorgen.
1932 verstarb in Kelsterbach Herr L. E. Diefenbach, inzwischen langjähriger Vorsitzender und Geschäftsführer des Klubs. Unbenommen hat der Klub ihm viel zu verdanken. Zu seinem Gedenken wurde die „Diefenbach-Gedächtnismünze“ für besondere Anlässe und Ehrungen herausgegeben.
Das 40jährige Bestehen wurde 1934 in München gefeiert, damals als „Fachschaft für Terrier“ für die Betreuung von acht Terrier-Rassen zuständig und 1700 Mitglieder „stark“.
1935 standen im Fokus aller Hundefreunde die Weltausstellung in Frankfurt und der „kynologische Weltkongress“. Mit 200 Meldungen waren die Terrier dort stark vertreten – der Klub konnte stolz auf sich sein.


 
Doch die Zeit des Nationalsozialismus machte es auch dem Klub für Terrier schwer. Die Hundezucht war zeitweise nur noch unter großen Einschränkungen möglich, genauso wie die Herausgabe der Vereinszeitschrift. 1943 wurde DER TERRIER eingestellt.  1944 hätte das 50jährige Klubjubiläum gefeiert werden können, doch es herrschte Krieg.
Nach Kriegsende, im Herbst 1945, nahm die Geschäftsstelle ihre Arbeit  soweit es möglich war wieder auf. Kleinere Ausstellungen wurden organisiert und 1947 erschien auch die Verbandszeitschrift wieder. 



Nur vier Jahre später waren bereits  3500 Airedale Terrier und 3000 „Schotten“ in das Zuchtbuch eingetragen. Der Klub hatte damals etwa 3000 Mitglieder.

Eine schwierige Zeit war die Loslösung der „Ostzone“ von den drei anderen Zonen in Deutschland und somit die Trennung von Ost und West.
1949 fand auch wieder die erste Klub-Leistungssiegerprüfung in Bonn statt; der Hundesport feierte sozusagen sein Comeback.
1951 ging die Villa Diefenbach, in der unsere Geschäftsstelle bis heute untergebracht ist, in das Eigentum des Klubs über.

 
Die Geschäftsstelle 1951

Zur Weltausstellung 1956 waren 290 Terrier gemeldet; drei Jahre vorher feierte der Klub sein 60jähriges Bestehen. 1964 wurde in München der 70. Geburtstag gefeiert und fünf Jahre später war es Kelsterbach, wo man anlässlich des 75jährigen Bestehens sowohl eine Jubiläums-Zuchtschau veranstaltete als auch eine Mitgliederversammlung.
Die Terrier-Zucht nahm in diesen und den kommenden Jahren beständig zu, und es kamen immer mehr Terrier-Rassen hinzu - 1991 waren es bereits 23. Es sind vor allem die Weltausstellungen in Dortmund , die das Wachstum des Klubs anschaulich verdeutlichen:
1973: 280 gemeldete Terrier
1981: 628 gemeldet Terrier
1991: 1275 Meldungen
1990 dann die deutsche Wiedervereinigung. Eine große Freude, aber auch eine große Herausforderung für den KfT;  galt es nun, Züchter, Funktionäre und Liebhaber aus Ostdeutschland im Klub nicht nur willkommen zu heißen, sondern auch in seine Strukturen zu integrieren.

 
Der Hundesport nimmt immer größeren Raum ein im Klubgeschehen. Neben der Klub-Leistungssiegerprüfung wird seit 1986 auch der beste Fährtenhund im KfT im Rahmen der Klub-Fährtenhund-Siegerprüfung ermittelt. Und nun ist der Klub sozusagen auf den Zug in die Zukunft aufgesprungen, in dem er weitere Hundesportarten im KfT fördert: Agility, Obedience und  Rally Obedience. Auch hier gibt es seit 2012 (Agility), Rally Obedience (2017) und Obedience (2018) entsprechende Klubsieger-Veranstaltungen.

Bis heute sind fast 492.000 für die inzwischen 29 vom KfT betreuten Terrier-Rassen in das Zuchtbuch des KfT eingetragen, Importe eingeschlossen. Noch einmal zur Erinnerung und zum Vergleich: 1902 erschien das erste Zuchtbuch; im Jahr 1993 waren es zirka 330.000 Eintragungen bei 26 Rassen.

Womit wir bei dem Motto für die kommenden Jahre angekommen wären...

Tradition trifft Zukunft - das Alte nicht vergessen und das Neue anstreben!