Rasseportraits

Der Dandie Dinmont Terrier

ist unbestritten ein naher Verwandter des Bedlington Terriers. Beide Rassen entstammen wohl dem englisch-schottischen Grenzgebiet und dem südlichen Hügelland Schottlands.

Entstanden aus unterschiedlichen Kreuzungen mit Hounds wurde dieser niederläufige Fuchs- und Otterjäger bereits im 18. Jahrhundert von umherziehenden Musikanten und Kesselflickern gehalten. Wegen seiner vorzüglichen Bauhundqualitäten fanden aber bald auch Bauern und Grundbesitzer Gefallen an ihm.

Damals zunächst als "Pepper" oder "Mustard" Terrier bekannt, erhielt er seinen romantischen Platz in der Hundewelt dadurch, dass sein heutiger Rassename der Literatur entstammt. In der Novelle "Guy Mannering" schildert Sir Walter Scott diese schlauen, flinken, furchtlosen Kerle als eng verbunden mit ihrem Besitzer "Dandie Dinmont".

Nach Erscheinen des Romans stieg die Nachfrage nach diesen Hunden rapide an. Sir Walter Scott hielt sie, und Queen Victoria bekam einen Dandie von ihrem Prinzgemahl geschenkt. Bereits 1875 wurde in England der erste Klub gegründet. In Deutschland ist die Rasse noch wenig bekannt. So sind seit den ersten Eintragungen in den 40-er Jahren erst knapp 1.400 Zuchtbuch-Eintragungen zu verzeichnen.

Der Dandie, Philosoph unter den Terriern, ist ein Denker, der mehrmals zu überlegen scheint, bevor er agiert. Mit seinen dunklen, runden Augen sieht er sein Gegenüber an, als wolle er sagen: "Ich habe schon mehr vergessen, als Du jemals wissen wirst." Im Fach "Gehorsam" schneidet er eher schlecht ab, da er sich zunächst meist zu fragen scheint, ob es sich lohnt, zu gehorchen. Er ist jedoch anhänglich, sanft, anschmiegsam und ruhig, kann allerdings trotz seiner hohen Reizschwelle zum "wahren Teufel" werden, ist sein Blut einmal in Wallung geraten. Trotz seiner Hellhörigkeit und Wachsamkeit bellt er selten grundlos.

Mit dem Dandie lässt es sich in der eigenen Familie gut leben. Fremden und insbesondere Kindern gegenüber verhält er sich oft äußerst skeptisch und reserviert. Außer einem Gewicht von 8 - 11 kg gibt der Standard keine ideale Größe an. Ein gut proportionierter Hund mit dem gewünschten Gewicht wird jedoch eine Schulterhöhe von etwa 26 cm besitzen.

Das aus weichem und harschem Haar bestehende Mischhaar des Dandie ist pepper-(pfeffer) oder mustard-(senf)farben und bildet auf dem Kopf den typischen seidigen, heller gefärbten Schopf. An Kopf und Rute wird der Dandie deutlicher zurechtgemacht, ansonsten jedoch nicht übermäßig getrimmt. Regelmäßiges Bürsten ist ausreichende Pflege.